Gleiritscher Adventskalender
Türchen 6: Nikolaustag - 6. Dezember
Fast jeder kennt den heiligen Nikolaus, dessen Namenstag am 6. Dezember gefeiert wird. Doch wer war er und wie sind die Nikolausbräuche entstanden?

Wer war Nikolaus?

Viel ist über das Leben des Heiligen nicht überliefert, da es kaum Quellenmaterial gibt. Fest steht allerdings, dass der heilige "Nikolaus von Myra" hieß. Er lebte um 300 nach Christus in der T ürkei. Auch die heilige Barbara (siehe T ürchen 4) stammt aus diesem Land. Nikolaus soll in den 280er Jahren nach Christus geboren worden sein. Nach seiner Priesterweihe wurde er später Bischof von Myra. Heute trägt der Ort den Namen Demre und ist rund 100 Kilometer von Antalya entfernt.

Als unter dem römischen Kaiser Galerius Valerius Maximinus (305 bis 311) die Christenverfolgung begann, kam Nikolaus wie viele andere in Gefangenschaft und musste Folter ertragen. Quellen zufolge nahm Bischof Nikolaus später am Konzil von Nizäa im Jahre 325 teil. Sein Sterbetag war der 6. Dezember.

Nikolausbräuche

In Gleiritsch kommt der Nikolaus am Vorabend seines Namenstages. Er ist bestens informiert und hat in seinem goldenen Buch alles Wissenswerte aufgeschrieben. Viele Jugendgruppen bieten in der Zwischenzeit Nikolausdienste an, so auch die Landjugend in Gleiritsch. Coronabedingt kam es in den Jahren 2020 und 29021 zu Veränderungen bei der Durchf ührung des Brauchs.

Nachdem der heilige Mann dem Nachwuchs ins Gewissen geredet hat, lässt er seine Geschenke und manchmal auch eine Rute zur ück. Die Anspannung, die sich bei den Kids vor dem Nikolaustag nach und nach aufgebaut hatte, verfl üchtigt sich nach dem Besuch schnell wieder, da der Heilige erst wieder in einem Jahr vorbeischaut.

Nikolaus im Wandel der Zeit

Im Laufe der Reformation, eingeläutet durch Martin Luther, kam es zur Aufspaltung der Kirche in eine evangelische und eine katholische Glaubensfraktion. Da die evangelische Kirche die Verehrung der Heiligen ablehnte, verschwand in den evangelischen Gegenden der Nikolausbrauch. Martin Luther ersetzte den heiligen Nikolaus durch den "heiligen Christ". Hieraus entwickelte sich später das "Christkind", das sich auch in katholischen Gegenden durchsetzte.

Hatte der ursprüngliche Nikolaus in der Oberpfalz einen blauen Mantel an, so hat sich das dank der Firma Coca-Cola geändert. 1931 beauftragte das amerikanische Unternehmen den Zeichner Haddon Sundblom einen "Santa Claus" für eine Werbekampagne von Coca-Cola zu entwerfen. Hierbei fanden die Firmenfarben des Getränkeherstellers, also rot und weiß, Anwendung. So kam es, dass der Weihnachtsmann seinen weltweiten Triumphzug in den Farben der Firma Coca-Cola begann und bis heute fortsetzt.

Auf dem Gleiritscher Adventsmarkt des Schützenvereins wurde in den Anfangsjahren durch Lisa Köppl und Karl Koller Holzdeko angeboten. Manches Nikolausmotiv war darunter zu finden. In den letzten Jahren setzten die Loew'schen Einrichtungen mit ihrem Stand diese Tradition der Gleiritscher fort.